PRESSEMITTEILUNG

Ausstellung: 11. Juli bis 31. August 2004
Vernissage: Sonntag, 11. Juli 2003, 11.00 Uhr
Einführung: K.H. Dautermann
Öffnungszeiten
der Galerie:
Mo.-Fr. 9:30 bis 18:30 Uhr, Sa. 9:30 bis 16:00 Uhr
"TOSKANA TRÄUME"

Antje Lindel zeigt neue Aquarelle in der Galerie KEIM
Toskanalandschaft als Diskurs eigenen Empfindens

Bad Canstatt (pm).
Ein delikates Colorit, das jenes Fluidum der Bilder ergibt mit dem fast jeder den Namen Toskana verbindet. Zypressenalleen, Mohnfelder, sanfte Hänge, alte Gehöfte, Städte mit wohlklingenden Namen: Ein verführerischer Coloratur der Farben und Motive.
Das mag der erste Blick auf Aquarelle von Antje Lindel ja auch hergeben. Dürfen da Trockenheit, Sommerhitze, nervendes Zikadengezirpe, Donnergrollen stören? Sie dürfen. Wer je diese mittelitalienische Landschaft besucht hat, hat wohl aber auch die Erfahrung gemacht, dass die Einsamkeit mancher Gehöfte einen auf sich selbst zurück werfen. Gezwungenermaßen, manchmal.
Die in Wernigerode geborene Künstlerin, die seit sechs Jahren die Toskana bereist, zeigt einiges an Spannungsbögen auf in ihren Aquarellen. "Entscheidend sind die ständig wechselnden Motive und das unglaubliche Erleben," sagte sie.
Die Landschaft als Motiv und Motivation gleichermaßen. Da werden auf ihren Bildern flüchtige Momente des Erlebens mit Farben, die mit dem flüchtigen Medium Wasser gemischt werden, hingeworfen; sicher gesetzt und frei geführt im Pinsel, gleich dem Austausch von Argumenten in einem Dialog. So ist bei Antje Lindel die Toskanalandschaft Diskurs mit dem eigenen Empfinden, dem Hinterfragen eigener Sehnsüchte und Positionen. Natürlich, die Farbphrasierung ist bei ihr auch verführerisch.
Eben Toskanabilder.
Aber, ist der Schatten wirklich fliederfarben ? Ist der Hang wirklich so grünvergelbt, dass er einen fast anspringt ? Zerfließt der Horizont wirklich im weiß ? Und dann die Wege die an mit dem Skalpell geschnittene Schlangenlinien erinnern. Spätestens da wird klar: Antje Lindel trägt nicht nur Farbe auf und lässt sie zerfließen. Sie scheut nicht zurück vor Gegensätzlichkeiten. Sie nimmt an und nimmt auf, was sie wahrnimmt: Farbige Schatten; Weizenfelder, die einem bedrohlich entgegenwallen. Von Menschen geschaffenen Wege, die die Landschaften wie Wunden durchschneiden. Das an manchen dunstigen Tagen, die Luftfeuchtigkeit so unerträglich hoch ist, dass sie einem den Atem nimmt. Da arbeiten in den Aquarellen von Antje Lindel grüblerischer Intellekt, malerische Kraft und verletzbare Sensibilität zusammen. "
Was jeder Maler zu tun hat, ist dem sehr ähnlich, was jeder Betrachter tun muss: Augen und Inneres öffnen, aufnahmebereit sein, sich selbst empfindungsfähig machen. Alles andere muss man abwarten", sagte Walter Koschatzky.

Die Ausstellung in der Galerie KEIM, mit Aquarellen von Antje Lindel, wird eröffnet am Sonntag, 11.07.04, 11 Uhr, mit einem kleinen Fest im Keimīschen Hof, mit kulinarischen Köstlichkeiten aus der Toskana. Die Bilder sind bis 31.08.04 zu sehen.
Öffnungszeiten der Galerie: Mo - Fr 9.30 bis 18.30 Uhr, Sa 9.30 bis 16.00 Uhr.
Galerie KEIM - Thomas Niecke - Marktstr. 31, 70372 Stuttgart - Tel. 0711-56 84 98, FAX 0711- 5000025
www.galerie-keim.de - kunst@galerie-keim.de


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